Johannes van Antwerpen, besser bekannt als Jan Davidsz. de Heem, war ein herausragender Maler von Stillleben und Blumenbildern. Er kam 1606 in Utrecht zur Welt und entstammte einer musikalischen Familie: Sein Vater David de Antwerpen war ein katholischer Musiker. 1625 siedelte de Heem mit seiner Familie nach Leiden über, nahm dort den Namen „de Heem“ an – vermutlich in Anlehnung an den Ortsnamen – und heiratete seine erste Frau Aletta van Weede. Das Paar hatte drei Söhne, darunter Cornelis de Heem, der sich ebenfalls als bedeutender Maler etablierte.
Über De Heems künstlerische Ausbildung ist wenig bekannt. Seine Frühwerke, die zwischen 1625 und 1630 in Leiden entstanden, zeigen jedoch deutlich den Einfluss der Blumenstillleben eines Balthasar van der Ast sowie der monochromen Kunstwerke von Heda und Pieter Claesz. Besonders originell in de Heems Leidener Schaffensphase sind seine Stillleben mit Büchern.
Als talentierter Maler wurde de Heem 1635 in die Malergilde der Stadt aufgenommen und erlangte 1637 das Bürgerrecht. Seine Kunstwerke fanden rasch Anklang in Antwerpen, wo er bald zu den gefragtesten Malern zählte. Durch die Zusammenarbeit mit dem flämischen Maler Daniel Seghers erweiterte er sein Repertoire um das Motiv der Blumengirlanden.
Anfang des 17. Jahrhunderts revolutionierte de Heem das Genre des Stilllebens, indem er auf teppichbedeckten Tischen eine Vielfalt an Objekten arrangierte – darunter Früchte, Blumen, kostbare Gefäße, Gläser sowie Silber- und Tierobjekte.
Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete de Heem 1644 erneut. 1667 kehrte er nach Utrecht zurück und wurde Mitglied der dortigen Malergilde. In seinem Atelier lehrte er nicht nur seine Söhne Cornelis und Jan Jansz de Heem, sondern auch andere namhafte Künstler wie Jacob Marrell und Abraham Mignon. Nach der französischen Eroberung Utrechts musste er nach Antwerpen fliehen, wo er den Rest seines Lebens verbrachte.