Ferdinand Hodler zählt heute zu den bekannten Schweizer Malern, der 1853 möglicherweise in den Räumen des Käfigturms in Bern zur Welt kam. Hodler stammte aus einfachsten Verhältnissen und wuchs im Arbeiterviertel Matte in Bern auf. Es wird angenommen, dass die Mutter von Ferdinand Hodler ihn in den Diensträumen des damaligen Berner Untersuchungsgefängnis zur Welt brachte. Die Mutter von Hodler bereitete dort als Tagelöhnerin die Mahlzeiten für die dort Inhaftierten zu.
Seine Eltern verstarben früh an Tuberkulose; eine Krankheit, die damals weit verbreitet war. In Bern galten damals große Teile der Bevölkerung als bedürftig. Tagelöhner, wie es auch seine Eltern waren, gaben damals im Durchschnitt den überwiegenden Teil des Lohnes für Lebensmittel aus.
Nur ein Jahr später begann er eine Ausbildung in Thun als Ansichtenmaler. Mit 18 beendete er seine Lehre als Vedutenmaler bei Ferdinand Sommer und erstellte wirklichkeitsgetreue Darstellungen von Landschaften und Stadtbildern. Im Musée Rath in Genf kopierte er Bilder und schuf Firmenschilder. Hier wurde er auch von Barthélemy Menn entdeckt, der an der Genfer Kunstschule ihn in die Prinzipien der Freilichtmalerei vermittelte und mit den kunsttheoretischen Regeln vertraut machte.
Er reiste 1878 nach Madrid in Spanien und seine Auseinandersetzung mit alten Meistern wie Camille Corot und Gustave Courbet waren der Beginn eines einzigartigen Stils. Mit seinen klaren Linien und rhythmischen Strukturen setzte er neue Maßstäbe, seine Landschaften wirkten lebendiger und wurden immer ausdrucksstärker.
Die Symmetrie wird für Hodler zum zentralen Gestaltungsmittel für seine Landschaftsbilder und Figurenkompositionen. Um die Ordnung in der Natur darzustellen, setzt er die Technick der bilaterale Symmetrie ein. Dabei spiegelte er die vertikalen Bildhälften um damit die Schönheit und die inneren Gesetzmäßigkeiten von natürlichen Phänomen darzustellen und zu idealisieren.
Alltags- und symbolische Szenen stellte er nun künstlerisch in einer außergewöhnlichen Qualität dar. Der Parallelismus begründete seine Durchbruch in der Kunstwelt und beeinflußte maßgeblich die Entwicklung der moderenen Malerei. Mit seinen Bildern setzte er die Wahrheit über die Schönheit.