Zum Inhalt springen

Jan van Eyck

Jan van Eyck war ein außergewöhnlich talentierter Maler, der in Brügge tätig war. Er gilt als einer der frühen Vertreter der sogenannten altniederländischen Malerei und zählt zu den bedeutendsten Künstlern der nördlichen Frührenaissance. Laut Vasari und anderen renommierten Kunsthistorikern hat Jan van Eyck die Ölmalerei erfunden, – auch wenn dies heutzutage von vielen Experten als eine überzogene Behauptung angesehen wird. Fakt ist jedoch, dass Van Eycks Talent und seine visionären Werke maßgeblich dazu beigetragen haben, die Kunstwelt für immer zu verändern.

Aus den erhaltenen Aufzeichnungen lässt sich ableiten, dass er um 1380–1390 geboren wurde – vermutlich in Maaseik (damals noch Maaseyck; daher auch sein Name) in Limburg im heutigen Belgien.

Als er Malermeister mit Werkstattgehilfen war, nahm er im Jahr 1422 eine Stelle in Den Haag an und wurde als Maler und Kammerdiener von Johann III. dem Erbarmungslosen, Herrscher der Grafschaften Holland und Hennegau, angestellt. Dieser berühmte König vertraute ihm so sehr, dass da sogar Gerüchte aufkamen, Johannes könnte irgendwann den Thron besteigen.

Nach dem Tod von Johann 1425 ernannte ihn Philipp der Gute, Herzog von Burgund, zum Hofmaler und er arbeitete in Lille, bevor er die Position des leitenden Malers in Brügge annahm. Dort lebte und arbeitete er bis zu seinem Tod.

Das Genter Altarbild und die illuminierten Miniaturen des Turin-Mailänder Stundenbuchs sind alle zwischen 1432 und 1439 datiert. Diese Werke werden mit Sicherheit Jan van Eyck zugeschrieben – einem der bedeutendsten Künstler der niederländischen Renaissance.

Van Eycks Kunst beinhaltet sowohl weltliche als auch religiöse Themen, darunter eindrucksvolle Altarbilder, außergewöhnliche religiöse Figuren und gefragte Porträts. Seine Werke umfassen einzelne Tafeln, Diptychen, Triptychen und beeindruckende Polyptychon-Tafeln. Dank der großzügigen Bezahlung seines Auftraggebers Philipp konnte Van Eyck finanziell abgesichert leben und hatte die künstlerische Freiheit zu malen, „wann immer es ihm gefiel.“

Van Eycks Werk ist dem Stil der internationalen Gotik entnommen, den er jedoch bald in den Schatten stellen wird, unter anderem durch eine stärkere Betonung von Naturalismus und Realismus. Durch seine Entwicklung bei der Verwendung von Ölfarben wird er ein neues Maß an Virtuosität erreichen. Er ist sehr einflussreich, und seine Techniken und sein Stil werden von den altniederländischen Malern übernommen und verfeinert.

Städel Museum, Frankfurt am Main Public Domain

Schreibe einen Kommentar