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Gardell-Ericson: Eine Künstlerin zwischen den Welten

Lernen Sie Anna Gardell-Ericson kennen, eine Künstlerin, die zwischen der Musik und der Malerei wandelte und in „Motiv från Marstrand“ ihre Liebe zur Natur zum Ausdruck bringt.

Das Gemälde ‚Motiv från Marstrand‘ von Anna Gardell-Ericson zeigt eine eindrucksvolle maritime Szene. Im Vordergrund erkennt man ein hölzernes Dock, das ins ruhige Wasser hineinragt. Eine kleine, festgemachte Barke schaukelt sanft auf dem Wasser neben dem Steg. Im mittleren Bereich des Bildes sind zwei Segelschiffe mit gesetzten braunen Segeln zu sehen, die sanft über das Wasser gleiten. Im Hintergrund ist die Silhouette einer Küstenlinie erkennbar. Zusätzlich dominiert ein weiteres großes Schiff mit markanter Silhouette den Horizont. Die Szene wird von einem dramatischen Himmel überragt, der von dichten, dynamischen Wolkenformationen bedeckt ist und durch den das Licht in verschiedenen Winkeln bricht. Das Werk ist in einer Palette von überwiegend kühlen Blautönen gehalten, mit subtilen Akzenten von Weiß, Grau und Beige. Es vermittelt eine Atmosphäre der Ruhe und der majestätischen Natur des Meeres.

Anna Gardell-Ericson, eine einflussreiche schwedische Künstlerin, war bekannt für ihre eindrucksvollen Natur- und Landschaftsdarstellungen. 1853 in Visby auf der Insel Gotland geboren, zeigte sie schon früh künstlerisches Talent. Ursprünglich ging sie in die Schweiz, um Musik zu studieren, bevorzugte jedoch später die Kunst. Sie studierte an der Königlichen Schwedischen Kunstakademie in Stockholm und zog 1879 nach Paris.

Dort wurde Anna stark von der französischen Landschaftsmalerei beeinflusst und kopierte Werke von Künstlern wie Camille Corot. Ihre Fähigkeiten erregten Aufmerksamkeit, und sie schloss einen Vertrag mit den Kunsthändlern Goupil & Cie ab. Sie stellte ihre Arbeiten in verschiedenen Ausstellungen und Salons aus.

1882 heiratete sie den schwedischen Landschaftsmaler Johan Ericson. Das Paar lebte bis 1884 in Paris, als sie wegen eines Cholera-Ausbruchs nach Schweden zurückkehrten. In Göteborg setzten sie ihre künstlerische Arbeit fort und nahmen an verschiedenen Ausstellungen teil, darunter an der Weltausstellung in Chicago 1893.

Anna und Johan leiteten die Zeichenschule von Göteborg (heute Valand Akademie) zwischen 1889 und 1980. Annas Kunst war stark von französischen Freilichtmaltechniken beeinflusst und umfasste oft die natürliche Umgebung von Göteborg. Sie malte häufig Szenen aus Visby und Marstrand.

Anna Gardell-Ericson starb 1939 in Stockholm. Ihr künstlerisches Erbe wird bis heute gefeiert, ihre Werke sind in verschiedenen Museen in Göteborg und Stockholm ausgestellt.